Das systemische Aufstellen, oft auch als Familienstellen oder Familienaufstellung bekannt, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer sehr kraftvollen Methode in der systemischen Therapie und systemischen Beratung entwickelt. Dabei handelt es sich um einen Ansatz, der tiefgreifende Einblicke in die Dynamiken und Verstrickungen innerhalb eines Familiensystems ermöglicht und so zur Lösung individueller und familiärer Probleme beiträgt. In diesem Artikel möchten wir Sie durch die transformative Kraft des systemischen Aufstellens führen und einen kurzen Einblick in seine Geschichte geben.
Ursprung und Entwicklung
Der Begriff "Familienaufstellung" mag modern klingen, hat jedoch tief verwurzelte Wurzeln.
Die Ursprünge finden sich unter anderen in der von Virginia Satir entwickelte „Familienskulptur“. Dieses Verfahren nutzte bereits räumliche Anordnungen unter den (teilweise real anwesenden) Familienmitgliedern, wobei das Hauptaugenmerk anfangs auf dem aktuellen Beziehungssystem der Familie der jeweiligen Klient:in lag/liegt und weniger auf der räumlichen Anordnung allein, als vielmehr auf Art und Weise der körperlichen Skulpturen bzw. Haltungen, die (aus sprachlich metaphorischen Hinweisen des Klienten bei Beziehungsproblembeschreibungen) nach- bzw. abgebildet wurden/werden.
So ermöglicht(e) die kreierte Familienskulptur (deren externe Abbildung) der jeweiligen Klient:in, Familienbeziehungen nonverbal darzustellen und (innere, tw. sprachlich repräsentierte) Konflikte (aus dem Bild der Familienskulptur) nachzuvollziehen. Auf dieser (symptomatischen) Basis erfolgte die Prozessarbeit durch Virginia Satir. Bei der „Familienrekonstruktion“ wurde von Virginia Satir dann die Mehrgenerationenperspektive hinzugefügt.
Das Prinzip des Systemischen Aufstellens
In einer Aufstellung werden Stellvertreter:innen für Familienmitglieder oder andere wichtige Personen in einem Raum positioniert, basierend auf der Wahrnehmung des Ratsuchenden. Durch diese physische Darstellung können verdeckte familiäre Dynamiken, Loyalitäten und Verstrickungen sichtbar gemacht werden. Das Besondere daran: Oft spüren die Stellvertreter tatsächlich die Emotionen und körperlichen Empfindungen der Personen, die sie repräsentieren, obwohl sie in der Regel keine Informationen über sie haben.
Transformation durch Erkenntnis
Das systemische Aufstellen ist mehr als nur eine therapeutische Methode. Es ist ein mächtiges Werkzeug zur Transformation. Durch das sichtbare Aufzeigen von bisher unbewussten Verbindungen innerhalb des Familiensystems können tief sitzendende Blockaden und Traumata erkannt und bearbeitet werden. Teilnehmer berichten häufig von kathartischen Erlebnissen und tiefer Selbsterkenntnis. Oftmals führt dies zu einem nachhaltigen Wandel im Leben der Personen und ihrer Beziehungen zueinander.
Vorteile des Systemischen Aufstellens
Tiefgehende Selbsterkenntnis: Es ermöglicht den Blick hinter versteckte Muster und bringt das Unterbewusste ins Bewusstsein.
Heilung von Generationen: Familienaufstellungen können helfen, Traumata und Blockaden aus vergangenen Generationen zu heilen.
Universelle Anwendbarkeit: Nicht nur Familienthemen, sondern auch berufliche oder gesundheitliche Themen können bearbeitet werden.
Fazit
Das systemische Aufstellen ist eine mächtige Methode, um tief verwurzelte familiäre und persönliche Probleme zu bearbeiten. Es ermöglicht eine tiefgreifende Transformation und bietet Lösungen für Generationenkonflikte, persönliche Blockaden und vieles mehr. In der modernen Therapielandschaft hat es sich als ein essenzielles Werkzeug etabliert und hilft Tausenden von Menschen, ihr volles Potential zu entfalten. Wenn Sie daran interessiert sind, sich selbst auf einer tieferen Ebene zu verstehen und positive Veränderungen in Ihrem Leben vorzunehmen, könnte das systemische Aufstellen genau das Richtige für Sie sein.
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